Versorgung mit Unterrichtsmaterial aufrechterhalten
Spannend ist auch wie wir als Eltern in der nächsten Zeit mit der Unterrichtsversorgung unserer Schülerinnen und Schüler umgehen können, die Schulen sind aufgefordert die Versorgung mit Unterrichtsmaterial aufrechtzuerhalten. Das wird ein sehr spannender Punkt. Und hier würde uns vom Landeselternrat zum Ende der kommenden Woche einmal interessieren, wie es in den Schulen gehandhabt wird.Ich werde dazu auf unserer Internetseite einen entsprechenden Blog einrichten und möchte euch bitten eure Erlebnisse mit den einzelnen Schulen hier einmal niederzuschreiben.
Liebe Schulleitung, liebe Lehrer,
der Landeselternrat geht der Frage nach, wie Lehrer, Eltern und Schüler in Zeiten von Corona miteinander kommunizieren. Wie werden Aufgaben und Schulmaterialien zur Verfügung gestellt und wie findet ein Austausch statt.
Um Magdalena Merz (unsere Delegierte) zu unterstützen, habe ich eine Umfrage über die Elternvertreter aller Klassen gestartet und spannende Rückmeldungen bekommen, die mich veranlasst haben, daraus auch für unsere Schule einen Nutzen zu ziehen.
Ich habe nun in einigen Punkten zusammengestellt, was in der Begleitung der Schüler aus Elternsicht gelungen ist und was Schwierigkeiten bereitet hat. Ich weiß, dass einzelne Lehrer ein Feedback erbeten haben, aber ich denke, wenn es eine Zusammenfassung gibt, bekommt jeder Lehrer auch einen Überblick über das gesamte Schulunternehmen. Das scheint mir für den Zusammenhalt der Schulgemeinschaft und auch als Anregung wichtig
• Aus der Oberstufe war das Gros der Rückmeldungen zufriedenstellend. Genug Material, gute Zustellung, Gute Erreichbarkeit des Lehrers. Gute selbstständige Umsetzung durch die Schüler
• In der Mittelstufe war es ähnlich, es bedurfte jedoch mehr Unterstützung durch die Eltern, z.B. bei der Zeit- und Arbeitsaufteilung
• In der Unterstufe war viel Begleitung durch die Eltern nötig. Das lebendige Vermitteln des Lehrers musste von den Eltern ersetzt werden und hat immer wieder zu Erfüllungsdruck und dadurch zu Konflikten mit den Kindern geführt. (Bei manchen, bis ein guter Familienrhythmus gefunden war, bei anderen mit der Zeit...)
Gelungenes:
• Erreichbarkeit des Lehrers (für Rückfragen) per Mail oder Telefon • Kontakt zwischen Eltern und Lehrern, bzw Schülern und Lehrern
• regelmäßiges Feedback der Lehrer
• Wöchentliches Feedback durch die Eltern oder Schüler
• ab Klasse 5 Telefonate durch Fachlehrer/ Klassenlehrer
• Wochenüberblick
• Feste Abgabedaten und Rückgabedaten für Korrekturen
• Druckentlastung durch Lehrerin, mit dem Hinweis, dass ein gutes Familienklima wichtiger ist, als die Erfüllung aller Aufgaben im Dauerkonflikt!!
Schwieriges:
• Keine Kontaktmöglichkeit zum Lehrer
• Fragen blieben unbeantwortet trotz angegebener Mailadresse
• Kein Feedback nach Abgabe von Arbeitsmaterial
• Terminabgabe vorgegeben, aber die benötigten Materialien nicht rechtzeitig zur Verfügung gestellt
• Selbständiges Arbeiten der jüngeren Kinder vielfach nicht möglich → Belastungsgrenze der Eltern
• Fremdsprachenbegleitung in der Aussprache
• eine gute Aufteilung der Arbeiten schwierig, wenn diese unter der Woche gestückelt kamen
Anregungen/Wünsche:
• Feste Telefonzeiten oder eine „Sprechstunde“ oder regelmäßige Anrufe durch Lehrer
• In Mathe wären auf den Lösungsblättern auch die Rechenwege hilfreich
• Beim Versenden der Aufgaben etc. den Klassenlehrer oder -betreuer mit in CC nehmen, damit einer den Überblick behält
• Bei neuen Inhalten dichteren Kontakt zu den Schülern halten, um mitzukriegen, was inhaltlich angekommen ist.
Das In-Kontakt-bleiben ist so wichtig!!
Die 3 Wochen „Schule zu Hause“ haben gezeigt, dass es für mehrere Kollegen eine große Herausforderung darstellt, Lerninhalte anders als gewohnt aufzuarbeiten und auf vielfältige Weise darzustellen.
Ebenso hat sich gezeigt, dass auch mehrere Eltern sehr herausgefordert wurden mit der intensiven Begleitung, dem Einteilen, dem Umgang mit den Medien, um Material zu empfangen und wieder zu versenden.
Vielleicht wäre es hilfreich für beide Seiten, einen Leitfaden zu erarbeiten, wo und wie man Anregung oder Hilfe bekommen kann, wenn die Schule nach den Ferien nicht wieder öffnet. Ich wäre bereit, das für die Elternseite anzugehen.
Abschließend möchte ich persönlich hinzufügen, dass so viel einfallsreiches, gutes, begeisterndes Arbeitsmaterial geschickt wurde, dass ich gerne begleitet habe. In diesem Sinne weiter so!!
Ein gutes weiteres Gestalten der Lerninhalte wünsche ich und Begeisterungsansteckung unter einander trotz fehlendem persönlichen Kontakt.
Herzliche Grüße aus dem Elternrat,
Judith Oltmanns
In den Klassen der Unterstufe wird in der Regel mehrmals wöchentlich per email kommuniziert und es werden Aufgaben gegeben, mit zunehmendem Alter auch in Form von Arbeitsblättern. In der Mittelstufe gibt es zwei Klassen, die regelmäßig (zumindest in der einen, in der ich das beobachte täglich) kommuniziert wird über die Plattform "tingtool", eine Art Forum, in dem die Schüler auch Rückmeldungen geben können, dort können (von Moderatoren) auch Bilder und Dokumente hinterlegt werden. Das klappt soweit wohl sehr gut. In einer Klasse der Oberstufe läuft die Kommunikation nach einer "Einführungs-Mail" jetzt über WhatsApp (zum Thema Datenschutz kann man da bestimmt geteilter Meinung sein). Das Negativbeispiel war eine Klasse, in der es nur eine einmalige email pro Fach-Betreuer gab und seither "Arbeit in Eigeninitiative"...
Vor den Osterferien kam in einigen Klasse die Nachfrage, ob auch Stoff für die Ferien gewünscht sei - das haben die meisten Eltern meines Wissens dankend abgelehnt :-)
Schön, von Euch allen zu hören und bis hoffentlich bald!
aus dem schönen Filderstadt, der Freien Waldorfschule Gutenhalde, kann ich trotz der misslichen Lage, positive Resonanz wieder geben.
Schulleitung, Kollegium und unser Geschäftsführer haben durch Ihr schnelles, transparentes und gemeinsames Handeln, ein Strukturiertes Vorgehen
ermöglicht.
Auch die Informationen vom LAG, nachgelagert vom Kultusministerium, trotz der Flut, haben geholfen gute und zeitnahe Entscheidungen treffen zu können.
Aus Elternsicht, mit drei Kindern in der Unter-und Mittelstufe kann ich sagen, das der Unterricht weiter geht, nur nicht im Klassenzimmer.
Die ersten 2-3 Tage waren eine Herausforderung. Schüler und Lehrer haben sich aber schnell abgestimmt und eine Arbeitsweise gefunden.
Kanäle der Hausaufgabenübergabe:
In der Unterstufe wird per Mail,
in der Mittelstufe wird per Mail und Dropbox und
in der Oberstufe mit beidem und MS-Office „Teams“, also Videoübertragung, gearbeitet.
Zudem sind alle Lehrer telefonisch für Rückfragen jederzeit zu erreichen.
Als Fazit kann ich abschließend mitteilen, das diese Unterrichtsform selbstverständlich unsere Lehrer nicht ersetzen kann und vor allem die praktischen Fächer nicht aber die erste Idee von Schülern, das es Ferien seien ist nicht eingetreten ;-)
Schule geht weiter aber eben Zuhause...
Lieben Gruß
Ümit Gözde
Unterricht in corona Zeiten
An der FWS Mannheim gibt es keine einheitliche Regelung. Da gibt es die Dropbox, direkten email Kontakt, auch Seiten wie mathebattle. Lehrer posten Aufgaben, Schüler senden die Aufgaben als photo oder scan LehrerInnen korrigieren und senden zurück. Bei Fremdsprachen erstellen die SchülerInnen audio Dateien und versenden diese.
ich schreibe von der Freien Waldorfschule Böblingen.
Bei uns regelt das Vorgehen jeder Lehrer individuell. Manche haben sehr schön ausgearbeitete Arbeitspakete für die Kinder zusammen gestellt, die als Ganzes direkt ausgegeben wurden. Andere machen wöchentliche Pakete, die via Email verteilt werden. Manche Lehrer nehmen regelmässig via EMail Kontakt mit den Klassen oder Kursen auf. Einige machen via Zoom hin und wieder kleine Einheiten, sodass die Kinder sich auch sehen und nicht ganz "vereinsamen".
Hallo lieber Sprecherkreis, ich wollte kurz Bescheid geben, dass von uns (Reutlingen) auch noch eine Rückmeldung in den Blog kommt, ich habe mich nur offensichtlich nie "ordentlich" angemeldet und deswegen noch keinen Zugang. Ich habe mich jetzt registriert und sobald ich freigeschaltet bin, trage ich unsere Erfahrungen ein. Viele Grüße Jacqueline Fr. Georgenschule Reutlingen
Hallo zusammen Also bei uns in Mannheim (freie interkulturelle) gibt es unterschiedliche Regelungen je nach Klassenlehrer... Meine Tochter aus der 9. Klasse bekommt einige Unterlagen über den " Classroom" . Dies ist ein digitaler Klassenraum in dem Lehrer Arbeitsblätter und Arbeitsanweisungen geben können und sogar Abgabefristen setzen können. Meine Tochter aus der 8. Klasse bekommt die Unterlagen hauptsächlich per Mail. Eine Lehrerin (französisch) hat einen Online Ordner erstellt. Dort können sich alle Schüler frei bewegen und ihre Pflichtangaben in dem jeweiligen Klassenordner finden und noch zusätzlich separate Order mit Musik, Grammatik, Kreativität, Übungen zum lesen, hören und sprechen erstellt und sogar wir Eltern haben einen Ordner... Grundsätzlich ist das Schulbüro vormittags zu erreichen, so das Kopien oder Ausdrucke auch dort erfolgen können...... Unsere Ranzenpost gibt es trotzdem wöchentlich mit Rezepten, Aktionen und Bastelideen ect. Liebe Grüße Jessica
ich bin Mutter eines Unter- und Mittelstufenkindes der FWS Heidelberg. Für uns ist die Lösung der Nextcoud Anwendung sehr gut! Es ist übersichtlich und ich kann das Unterrichtsmaterial meiner Kinder entweder auf dem PC oder iPad vorbereiten (anschauen, ausdrucken oder mir als Notizen abschreiben). Mir gefällt, dass die Aufgaben zentral im Klassenordner gebündelt werden und ich mir nicht in diversen e-mails die unterschiedlichen Dokumente zusammensuchen muss.
Durch das bereitgestellte Unterrichtsmaterial in Fachbezogenen Unterordnern der Klasse lässt sich der Wochenunterricht für mich als Mutter und angehende Waldorflehrerin so auch sehr gut planen und mit eigenen Gedanken und Ideen ergänzen.
Auch die bereitgestellten Lösungen zum Ende der Woche geben uns Eltern einen schönen Rhythmus, da wir immer noch zweimal in der Woche den „Kontakt“ zum Klassenlehrer haben. Einmal beim Einstellen der Wochenaufgaben und bei dem bereitstellen der Lösungen. So ist in dieser Zeit durch eine zentrale technische Lösung ein neues Gefühl der Gemeinschaft entstanden.
Ich bin sehr dankbar, dass der Freundeskreis unserer Schule diese Möglichkeit zur Verfügung stellt.
Herzliche Grüße Christine Ihle
Hallo LER, Michael Lieder,
kann man in den Blog schreiben? Offenbar nicht? Ich wäre sehr an Ergebnissen UND Vorschlägen interessiert!
Ich bin Vater in Karlsruhe, gleichzeitig aber inzwischen auch Lehrer in der Karl-Stockmeyer-Schule des Parzival-Zentrums in Karlsruhe.
Bisher beobachte ich nur, dass emails als dominantes Medium zum Übungsblätter-Transport angedacht wird. Und den Eltern einer 9. Klasse wurde nahegelegt, dass die Schüler Montag NICHT in die Schule kommen (müssen), da sowieso die Unterrichtsmaterialien per email geschickt werden wird.
Das finde ich persönlich gut. Wenn man soziale Kontakte mindern will, dann gleich! Und nur WICHTIGE Kontakte durchführen! Wenn Schule Montag nicht wirklich wichtig ist, dann eben absagen! Soweit erstmal ...
Gibt es in der Elternschaft Fachleute für online-Unterricht?
Liebe Grüße Hans Romberg
wir haben das Wochenende damit verbracht verschiedene Software-Tools zu diskutieren, die zur Aufrechterhaltung des Lehrbetriebs nutzbar sind. Natürlich benötigen die Lehrkräfte und die Schüler zur Nutzung die entsprechende Ausstattung in Form von PC mit Kamera und Mikro, oder Laptop - ein Tablet und sogar ein Smartphone wären auch denkbar.
Nach derzeitigem Stand werden wir BigBlueButton [1] für den Unterricht in der Oberstufe nutzen. Das ist ein Videokonferenzsystem, das für die Lehre konzipiert wurde und es erlaubt in der Gruppe zu Arbeiten, Dokumente, Präsentationen und Videos zu zeigen, zu chatten und den Bildschirm zu teilen. Selbst Kleingruppen können für definierte Zeiträume gebildet und wieder zusammengeführt werden. Die Software verfügt über ein Whiteboard.
Für die Ober- und Mittelstufe stellen wir ausserdem eine Nextcloud [2] bereit. Damit wird es den Lehrkräften möglich sein, zentral Dokumente und Arbeitsblätter zu verteilen und die Schüler können bearbeitete Aufgaben abgeben. Es kann kollaborativ an Dokumenten gearbeitet werden, der Zugriff ist sehr flexibel regelbar.
Zusätzlich überlegen wir noch ein Rocket.Chat [3] aufzusetzen, um direkte Kommunikation via Chat zu ermöglichen.
Das ist übrigens alles Libre & Open Source Software, wir hosten das on-premises und sind damit auch Herr über unsere eigenen Daten - kein Vendor Lock-in, kein Datenverkauf. Alles läuft in normalen (modernen) Browsern, es gibt für alle Plattformen Windows, MacOS, Linux, IOS und Android clients.
Wer mehr Details wissen möchte oder Fragen zur Umsetzung hat, kann sich gerne melden unter stefan.auditor@freundeskreis-hd.de
[1] https://bigbluebutton.org/
[2] https://nextcloud.com/
[3] https://rocket.chat/